Meine größte Bruchlandung

Meine größte Bruchlandung

Oder: Daniel, der Bruchpilot, und die Krypto-Währung. Das wäre die Alternative. Zugegeben: Der Titel klingt wie ein schlechter Film. Und so hat es sich damals auch für mich angefühlt. Ich war schon immer eher mutig und offen für Neues. Das empfinde ich grundsätzlich auch als etwas Gutes. Aber im konkreten Fall hab ich einen Totalverlust hingelegt.

Es ist Sonntagabend und ich liege mit einer Grippe im Bett. Dann klingelt das Telefon. Ein Bekannter ruft an und spricht mich auf ein Krypto-Investment im Bereich Multi-Level-Marketing an. Es soll extrem lukrativ sein. Ich könne mein Geld innerhalb anderthalb Jahren verdreifachen. Und zwar sicher, gut und schnell. Ich hatte eine kleinere Startinvestition schon getätigt in das Konzept. Es war mir nicht ganz neu. Jetzt aber gehe es ums Ganze. Es sei die letzte Chance, diesen Kurs zu bekommen. Also schleppe ich mich an den Laptop, um noch mal 35.000 Euro zu überweisen. Zusätzlich zu den 15.000 Euro, die ich sowieso schon investiert hatte.

Das Ende vom Lied oder besser gesagt: von dem schlechten Film? Das Konzept ist in sich zusammengebrochen. 50.000 Euro waren weg. Ein Totalverlust.

Ich habe drei Sachen daraus gelernt:

  • Gier frisst Hirn.
    Wenn Dir jemand sagt, dass Du schnell handeln musst, um ein tolles Geschäft zu machen, solltest Du lieber zwei Schritte zurücktreten und genau überlegen. Heute investiere ich nur noch in Dinge, die ich verstehe. Wenn ich ein Angebot nicht nachvollziehen kann, ist es für mich tabu – ganz gleich, wie gut es sich anhört.
  • Mund abputzen. Weitermachen.
    Die Bedeutung eines positiven Mindsets. Natürlich fühle ich mich erst einmal schlecht, wenn so viel Geld verloren geht. Aber das Wichtigste ist, sich nicht von negativen Emotionen herunterziehen zu lassen. Ich bin jemand, der sehr gut darin ist, Dinge abzuhaken und weiterzumachen. Das empfehle ich jedem Investor: Mund abputzen und weitermachen.
  • Sei Dir der Risiken bewusst.
    Bei gewissen Investitionen muss man auch mit einem Totalverlust rechnen. Sei Dir der Risiken bei Investitionen bewusst und kenne Deine Grenzen.

Interessanterweise hat dieser Verlust mein Vertrauen in Kryptowährungen nicht erschüttert. Ich investiere weiterhin in Bitcoin, weil ich das Konzept verstehe und daran glaube. Der Fehler lag nicht in der Kryptowährung an sich, sondern in dem komplexen Geschäftsmodell, das ich nicht durchschaut hatte.

Heute schaue ich nach vorn und nutze diese Erfahrung, um klügere Entscheidungen zu treffen. Mein Rat an Dich? Investiere nur in das, was Du wirklich verstehst. Lass Dich nicht von Gier oder Druck leiten. Und wenn Du einen Fehler machst – und das wirst Du irgendwann – lerne daraus, hake es ab und mache weiter.

Möchtest Du mehr über meine Bruchlandung wissen? Höre die 13. Folge meines Podcasts hier.



Kanzlei für Finanzdienstleistungen Daniel Lenz